Damit ihr einen Eindruck davon bekommt, was hier so alles drinsteht, gibt es hier ein paar kleine Leseproben von jedem Autoren, der zur Zeit auf dem Forum unterwegs ist. Wir hoffen, dass das natürlich Appetit auf mehr macht, denn wir freuen uns immer, wenn unsere illustre Runde durch ein neues Gesicht bereichert wird.
Sie sitzen oft auf der Brücke und blicken hinab in den Strom. Im Frühling werfen sie Blüten in den Fluss, nur um zuzusehen wie das Wasser sie weg trägt. Weit weg, vielleicht in eine bessere Welt. Im Sommer sitzen sie einfach nur da und lauschen den Geräuschen des gefährlichen Ungeheuers, das doch ihr einziger Freund ist. Im Herbst, wenn die Bäume am Ufer ihre Blätter verlieren, lassen einige sich vom Herbstwind ins unendliche Meer der Vergessenheit wehen. Und sie werden eins mit dem Wasser. Im Winter, wenn sich das Ufer in eine weiße Schneelandschaft verwandelt, ist der Fluss nicht zugefroren. Die Kälte kann ihn nicht besiegen. aus "Die Brücke"
Hey, ich weiß, dass du wahrscheinlich weinen wirst, wenn du diesen Brief liest, aber das alles war unvermeidbar. Ich rannte letzten Monat durch den Park, wie ich es öfter tue und da sah ich zum ersten Mal ein Graffiti, das mich wirklich Nachdenken ließ. H2D Mag auf den ein oder anderen vielleicht belanglos wirken, aber... für mich hat es etwas bedeutet. H2D Age to Die. Für mich war es einfach klar wie Kloßbrühe. Ständig begegnete mir das Graffiti wieder. In der Natur. In der Stadt. In meinem Viertel. In meiner Straße. Und als ich es schließlich auch in meinem Haus fand, da wurde mir klar, dass es wirklich ernst gemeint ist... aus "H2D-Age to Die"
Der Schnee fällt auf die Hügel, die Straßen, den Wald. Ganz Finnland ist weiß. Jedes Haus hat ein Dach voller Schnee, die Schornsteine qualmen. Der Schnee bedeckt einfach alles. Auch seine Leiche. Ich bin froh darüber. Ich wäre jetzt mental einfach nicht in der Lage auch noch eine Leiche zu verscharren. Außerdem habe ich keine Schaufel und der Boden wäre zu fest für meine schwachen Arme. Mit etwas Glück wird man ihn erst im Frühling finden, wenn schon keiner mehr daran denkt, was mit ihm ist. Ich hoffe, seine Mutter wird es verkraften. Sie hat es nicht verdient zu leiden, sie konnte ja nichts dafür, dass ihr Sohn ein Teufel war. aus "Der Schneemörder"
Er nickt und steht auf und er hoffthoffthofft, dass Sirius vielleicht ein Mal in seinem merlinverdammten Leben zur richtigen Zeit ein Spast sein kann. Aber Sirius ist leise und er starrt Lily an, die schöne Lily, die auf der letzten Treppenstufe verharrt (denn egal, wie sehr er sich auf Mel konzentrieren möchte, aus diesem einen Winkel seines Herzens, der mit seinen kurzsichtigen Augen verbunden ist, da sieht er immer Lily. Wird er immer Lily sehen.)
Aus "sehr", Kapitel 4, Harry-Potter-Fanfiction
„Hallihallo, ihr hässlichsten aller Erdenbewohner!“ Ria stellt mit Schwung ihre Sporttasche auf den Tisch, dass Griffins Zippo auf den Boden fliegt und meine Colaflasche umkippt. „Och nee“, nöle ich, „Ria, du weißt ganz genau, dass ich das Zeug ohne Kohlensäure hasse!“ Ria zuckt zwar mit den Schultern, aber sie wäre nicht Griffins Freundin und mein bester Kumpel, wenn sie es nicht mit Absicht getan hätte. Sie setzt sich neben mich, Arme vor der Brust verschränkend, und misst uns beide mit berechnenden Blicken ab. Sie hat einen echten Killerblick drauf, dieses Mädel. Mannomann. „Okay, Jungs“, sagt sie langsam und betont friedfertig, dieses Luder, „warum heult sich Taylor bei Jenny und dieser neuen Rothaarigen aus? Und warum fragt mich jeder verdammte Arsch, ob du schwul bist?“ Griffin grinst, lehnt sich zurück und genießt die Show. War klar, dass er mein Verderben witzig findet.
Aus "Der Idiot und die Trennung"
Ihre einfache Stimme gelangt bis zu baren Füßen, Murmeln über Teppich rollend, murmelnd. Aber sie gewinnt an Sicherheit, an Verlangen, an Wollen.
„Zehn...“, murmelte ich leise und sofort schreckte Ryan auf.
Mein einziger Wille war, diese letzten zehn Sekunden zu den längsten meines Lebens zu machen. Ich wollte jede Einzelheit wahrnehmen und alles festhalten können, auch, wenn ich mir nicht ganz sicher war, ob ich mich noch daran erinnern werden würden könnte, wenn diese zehn Sekunden vorbei waren.
„Neun...“ Ich spürte die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut, ich roch den ständigen Krankenhausgeruch und den Duft von frisch gekochtem Kaffee in der Ferne. Ich bemerkte, wie trocken mein Hals und wie flach meine Atmung geworden war. Ryan hatte meine Hand genommen und eine Träne hatte sich den Weg an seinen Augenwinkel gebahnt.
„Acht...“ aus "Die letzten zehn Sekunden" [Panic at the disco; Rydon]
Grausame Bilder. Tausende tote Menschen. Weißer Schnee fällt leise; Sonst so sanft. Heute eher blutbefleckt.
Arbeitsumerziehungslager? Von wegen! Eine Inschrift sagt: „Arbeit macht frei!“, aber es sind viele, zu viele umgekommen. aus "Dachau."
Lola steht unten im Hof und schaut zu meinem Fenster hinauf. Sie tut das immer so. Dabei schaut sie nicht abwesend oder träumerisch. Nein, sie wirkt immer, als wäre sie mit allen Sinnen da. Meist scheint es nur so, als wäre „da“ für sie ein anderer Ort als für andere Menschen. Sie wartet auch nicht. Sie steht nur dort unten und schaut nach oben, weil sie weiß, dass ich jeden Moment entdecke, dass sie dort unten steht und dass ich dann die Treppen heruntergerannt komme, um sie hereinzulassen. Weil es immer so ist. aus "Lola"